(Stutt­gart) Das Ober­lan­des­ge­richt (OLG) Stutt­gart hat soeben ent­schie­den, dass sich die Nut­zungs­ver­gü­tung für die Nut­zung einer gemein­sa­men Immo­bi­lie in der Tren­nungs­zeit nicht allein nach der orts­üb­li­chen Markt­mie­te richtet.

Dane­ben sei­en auch die Leis­tungs­fä­hig­keit des ver­blei­ben­den Ehe­gat­ten und die Einkommens­verhältnisse der Ehe­gat­ten ins­ge­samt zu berücksichtigen.

Dar­auf ver­weist die Frank­fur­ter Rechts­an­wäl­tin und Fach­an­wäl­tin für Fami­li­en­recht Hele­ne – Moni­ka Filiz, Vize­prä­si­den­tin der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V. mit Sitz in Stutt­gart unter Hin­weis auf den Beschluss des OLG Stutt­gart vom 13. Juli 2023 – 18 UF 97/22.

In dem Fall hat­ten Ehe­leu­te eine Immo­bi­lie, die bei­den jeden zur Hälf­te gehör­te. Nach der Tren­nung ver­blieb die Ehe­frau mit den drei gemein­sa­men min­der­jäh­ri­gen Kin­dern in die­ser Immo­bi­lie, wor­auf der Ehe­mann dar­auf­hin von ihr die Zah­lung einer Nut­zungs­ent­schä­di­gung in Höhe der Hälf­te der orts­üb­li­chen Markt­mie­te ver­lang­te, da er zur Hälf­te Mit­ei­gen­tü­mer war.

Die­ser For­de­rung hat das OLG Stutt­gart nun in der Beschwer­de­instanz eine Absa­ge erteilt.

Bei der Bemes­sung der Nut­zungs­ver­gü­tung gemäß § 1361b Abs. 3 Satz 2 BGB sei­en im Rah­men der Bil­lig­keits­prü­fung alle Gesamt­um­stän­de des Ein­zel­falls maß­geb­lich. Die­se Bil­lig­keits­ab­wä­gung sei nicht nach streng rech­ne­ri­schen Maß­stä­ben vor­zu­neh­men, son­dern es sei eine wer­ten­de Betrach­tung und Gewich­tung der ein­zel­nen Umstän­de geboten.

Zwar sei es rich­tig, dass grund­sätz­lich nach Ablauf des Tren­nungs­jah­res der in der im gemein­sa­men Eigen­tum der Ehe­gat­ten ste­hen­den Ehe­woh­nung ver­blei­ben­de Ehe­gat­te eine Nut­zungs­ver­gü­tung in Höhe der Hälf­te des objek­ti­ven Miet­wer­tes der Immo­bi­lie an den ande­ren bezah­len muss. Wei­te­re Bil­lig­keits­kri­te­ri­en wie ins­be­son­de­re die Leis­tungs­fä­hig­keit des in der Woh­nung ver­blie­be­nen Ehe­gat­ten, die Ein­kom­mens­ver­hält­nis­se des ande­ren Ehe­gat­ten und der Schutz­zweck des § 1361b BGB kön­nen die zu leis­ten­de Nut­zungs­ent­schä­di­gung min­dern oder – wie hier – gar ganz ent­fal­len las­sen. Im vor­lie­gen­den Fall sei die Ehe­frau auf die wei­te­re Nut­zung der gemein­sa­men Immo­bi­lie drin­gend ange­wie­sen, da sie aus ihrem Ein­kom­men die Anmie­tung einer ander­wei­ti­gen Woh­nung nicht finan­zie­ren kön­ne, zumal sie von ihrem Ehe­mann ledig­lich den Min­dest­un­ter­halt für die Kin­der und kei­nen Ehe­gat­ten­un­ter­halt erhalte.

Filiz emp­fahl, dies zu beach­ten und in allen Zwei­fels­fäl­len Rechts­rat ein­zu­ho­len, wobei er u. a. auch auf die bun­des­weit mehr als 700 auf Erbrecht, Erb­schaft­steu­er­recht und Schei­dungs­recht spe­zia­li­sier­ten Rechts­an­wäl­te und Steu­er­be­ra­ter der DANSEF Deut­sche Anwalts‑, Notar- und Steu­er­be­ra­ter­ver­ei­ni­gung für Erb- und Fami­li­en­recht e. V., www.dansef.de verwies.

Für Rück­fra­gen steht Ihnen zur Verfügung:

Hele­ne – Moni­ka Filiz

Rechts­an­wäl­tin / Fach­an­wäl­tin für Fami­li­en­recht / Fach­an­wäl­tin für Bau- und Architektenrecht

Vize­prä­si­den­tin der DANSEF e. V.

 

Büro­ge­mein­schaft mit

Frei­ling & Part­ner Rechtsanwälte
Paul-Ehr­lich-Stra­ße 27
60596 Frank­furt am Main
Tele­fon: +49 (0)69 9686 1460 40
Tele­fax: +49 (0)69 9686 1460 99

Email RA-Filiz@web.de

https://www.freiling-partner.com/filiz.php